Die Bilanz des 1. Weltkriegs war für alle Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns verheerend und hat sie für Jahrzehnte geprägt.

Der Friedensstand der "k. und k. gesamten bewaffneten Macht": Gemeinsame Armee (= k.u.k.-Armee), k.u.k.-Kriegsmarine, k.k.-Landwehr, k.u.-Landwehr, k.s.-Landwehr, Ersatzreserve) lag vor Kriegsbeginn 1914 bei 415.000 Mann.
Darin enthalten waren die Berufsoffiziere, die Berufs-Unteroffiziere, die freiwillig Längerdienenden (Kapitulanten) und die Rekruten der Ausbildungsjahrgänge.

Am 28. Juni 1914 ereignete sich der Doppelmord am österreichisch-ungarischen Thronfolgerpaar in Sarajewo durch serbische Terroristen aus Bosnien-Herzogowina, die vom königlich-serbischen Geheimdienst gesteuert, ausgebildet und bewaffnet worden waren.

Nach einem Ultimatum an das Königreich Serbien (23. Juli), das nicht zur Gänze erfüllt worden war, erklärte Kaiser Franz Joseph (1830-1916) am 28. Juli 1914 den Krieg an Serbien. Damit hatte sich die kleine Clique der "Kriegspartei" durchgesetzt.
Diese hatte damals die höchsten Ämter inne:

  • Kaiser Franz Josef (1830-1916)
  • k.k. Ministerpräsident Karl Graf Stürgkh (1859-1916)   (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914)
  • k.u.k. Außenminister Leopold Graf Berchtold (1863-1942) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • k.u.k. Finanzminister Leon (Ritter) von Biliński (1846-1923) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • k.u.k. Kriegsminister Alexander Ritter von Krobatin (1849-1933) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • Generalstabschef Freiherr Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf (1852-1925) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • k.u.k. Konteradmiral Karl Kailer von Kaltenfels (1862-1917) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • k.u.k. Legationsrat Alexander Hoyos (1876-1937) (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914) 
  • Der k.u. Ministerpräsident István (Stephan) Graf Tisza von Borosjenő und Szeged (1861-1918) stimmte anfangs gegen den Krieg (Teilnehmer des Gemeinsamen Ministerrates am 7. Juli 1914)

So wurde am 25. Juli zunächst die Teilmobilisierung („Kriegsfall Balkan“) angeordnet.

Mittels Plakaten in elf verschiedenen Sprachen ließ Kaiser Franz Joseph I. in allen Teilen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie sein Manifest „An meine Völker !“ vom 28. Juli 1914 publizieren, das die Aufnahme von Kampfhandlungen gegen das Königreich Serbien ankündigte.

„Ich ordne die Allgemeine Mobilisierung und die Aufbietung des Landsturmes an! Wien, am 31. Juli 1914.
Franz Joseph“ 

31. Juli 1914 Generalmobilmachung inkl. der Aufbildung des Landsturms

 

  • Nach der Mobilisierung waren 2,3 Millionen Soldaten einberufen.
  • Insgesamt wurden in den fünf Kriegsjahren fast acht Millionen Soldaten einberufen oder meldeten sich freiwillig.
  • Davon sind 1.016.200 Mann gestorben, davon 518.000 auf den Schlachtfeldern gefallen, der Rest umgekommen (z.B. ca. 30.000 Mann bei Lawinenunglücken oder sonstigen widrigen Witterungsverhältnissen des Hochgebirges), durch Krankheiten oder dauernd vermißt.
  • Die Zahlen der Gefangenen, der in Gefangenschaft Verstorbenen und Verwundeten variieren stark.
    Ca. 480.000 bis 600.000 Mann starben in Gefangenschaft (400.000 bis 470.000 in russischer, 50.000 bis 98.000 in serbischer und über 30.000 in italienischer) durch Unterernährung, Seuchen und Gewalt.
  • 1.943.000 Mann wurden verwundet, viele mehrfach, viele davon blieben in der Folge arbeitsunfähig.
  • 1.691.000 bis 2.500.000 gerieten in Gefangenschaft (davon ca. 1.200.000 bis 2.000.000 in russische, 110.000 in serbische, 160.000 in italienische). Zu Kriegsende gerieten weitere ca. 380.000 in ital. Gefangenshaft, von denen 30.000 nicht überlebten.
    Insgesamt kehrten nur ca. 1.200.000 bis 1.900.000 Mann, oft nach mehreren Jahren, wieder aus der Gefangenschaft zurück.
    Durch Desertationen und Werbungen in den Kriegsgefangenenlagern entstanden die 60.000 bis 70.000 Mann starke "Tschechische Legion", sowie serbische und italienische Verbände auf der Seite der Allierten. Im russischen Bürgerkrieg kämpften ca. 100.000 Ungarn auf Seiten der Roten Armee.
  • Gesamtverluste: 5.060.000 Mann.
    Verluste: Offizierskorps: 13,5%, Mannschaften und Unteroffizieren: 9,8%
  • Weiters verloren durch den Krieg auch 467.000 Zivilisten aus Österreich-Ungarn ihr Leben.
  • Etwa 30.000 ehemalige Soldaten sind nach 1918 als Zivilpersonen an den im Krieg erlittenen Verwundungen oder Strapazen gestorben.

Ab Kriegsbeginn (Sommer 1914) Verwendung der Bezeichnung 'k.u.k.-Armee' statt '(gemeinsames) Heer'

1915/6 feldgraue Uniformen (wie im deutschen Reich) ersetzen die hechtgrauen (= graublauen)

1917, 16. Jänner, Umbenennung der drei k.k. Landesschützen-Regimenter in k.k. Kaiserschützen-Regimenter

1917, 11. April, Umbenennung der Infanterieverbände der Landwehr in 'Schützen', der Begriff „Landwehr“ wurde durch „Schützen“ ersetzt

1917 Einführung des Stahlhelms

1918, 31. Oktober, Austritt der ungarischen Truppenteile aus der k.u.k.-Armee, damit deren Ende

1918, November Auflösung der bewaffneten Macht der Doppelmonarchie

 

NIE WIEDER KRIEG?